WALTER SPRATTE
Schon früh begann Walter Spratte seine künstlerische Karriere. Bereits mit 5 Jahren gewann er bei „Jugend suggeriert“ in der Kategorie „Luftgitarre“ mit dem Soundtrack aus „Urmel aus dem Eis“ einen beachtlichen Trostpreis.Seinen bisherigen Höhepunkt künstlerischer Schaffenskraft erreichte Walter Spratte durch seine Ersatz-Nominierung für die Verleihung des „Großgerauer goldenen Gürteltiers“ für seine pantomimische Darstellung einer Darmspiegelung in einem Gesundheits-Werbespot der Innungskrankenkassen. Ende der 90èr lernte Walter Spratte in einer Selbsthilfegruppe für „Ersatznominierte Nichtpreisträger“ Sabine Hirte und Wolfgang Roos-Pfeiffer kennen, wechselte das Genre und gründete mit ihnen die inzwischen über die Landesgrenzen Bethels hinaus bekannte Kabarettgruppe „Ballastwache Bethel“.

SABINE HIRTE
Frau Hirte wurde im letzten Jahrhundert geboren. Die Schule war für sie kein Hindernis für die weitere Entwicklung. Die Bühne eroberte sie bereits in jungen Jahren als Hahn in den Bremer Stadtmusikanten, wofür sie mit dem Gerolsteiner Grillhähnchen in Silber ausgezeichnet wurde. Ein größeres Publikum wurde in den 1990er Jahren auf sie aufmerksam, als sie der Luise Miller in Schillers Kabale und Liebe kurzerhand das Tragische nahm und auf der Bühne einfach nicht starb. Frauenrechtlerinnen aller Länder waren begeistert, der Lila Löwe aus Lemgo nur einer der renommierten Preise, die Frau Hirte seitdem in Empfang nehmen durfte. Sie gilt fürderhin als brennende Fackel der Frauenbewegung, die den Ballastwächtern gerade noch gefehlt hatte.

WOLFGANG ROOS-PFEIFFER
Wolfgang Roos-Pfeiffer war schon pränatal derart diakonisch vorbelastet, dass ihm außer der Flucht in Kabarettistische kaum eine Alternative blieb. Dementsprechend konsequent verfolgte er seinen Weg und räumte alle Trophäen ab, die es im Feld diakonischer Kleinkunst zu gewinnen gibt: den Bad Zwischenahner Ahnungslosen, den Bad Kreuznacher Kreuzmacher, den Baden Badener Bademeister und zuletzt sogar den Hintertupfinger Tupfer. Nur logisch, dass er sich dann auch den Ballastwächtern Bethels anschloss, um seine Mission noch intensiver zu verfolgen: „unser Lohn ist, dass Sie lachen dürfen!“

STEFAN ORTH
Musik / Komposition